Helgeland Wohnmobiltour

Wohnmobiltour Norwegen 2024 – Helgeland | Lofoten | Südnorwegen

Nachdem wir von unserer Norwegen Wohnmobiltour 2023, im den Süden des Landes, so begeistert waren das wir uns danach ein eigenes Wohnmobil, unseren Günter, zugelegt haben, ging es im Juni 2024 wieder in dieses wunderschöne Land. 23 Tage waren wir im Juni 24 insgesamt unterwegs. Für die Anreise wählten wir die Fähre von Travemünde nach Trelleborg weil wir uns auch die Westküste von Schweden anschauen wollten. Die Fähre haben wir übrigens am Black Friday 23 zu einem echten Schnäppchenpreis gebucht.
Wir wollten diesmal weiter nach Norden und haben uns die 433km lange Landschaftsroute Helgelandskysten als Hauptziel ausgesucht. Das die Lofoten noch dazu kamen war eigentlich nicht geplant. Dazu mehr im Reisebericht.
Vorweg; das gesamte Helgeland ist unbedingt die lange Anreise wert. Eine wunderschöne Landschaft die sich komplett von den Fjorden im Süden und Südwesten unterscheidet. Wir fanden so manche Küstenabschnitte im Helgeland einmalig auf der Welt. Und diese Küste lässt sich auf einer Wohnmobiltour bestens erkunden.

Grundsätzliche Informationen und Tipps, Einreisebestimmungen etc. für eine Rundreise nach Norwegen findest du in der Einleitung des Reiseberichts „Unsere Tour durch Norwegens Süden 2023″

Informationen zu unserer Reiseroute, Wetter und Fähren im Helgeland

Auf der Karte mußte ich die Anreise über Schweden und die Reststrecke durch das sehenswerte Setesdal bis Kristiansand leider kürzen da Google Maps bei über 5MB streikt 😉 Im Reisebericht werden unsere Highlights dort natürlich erwähnt.
Was ja immer alle interessiert ist das Wetter. Nachdem wir 2023 in 3 Wochen nur einen Tag Regen hatten war es 2024 „durchwachsen“ Von 0 Grad und Schneefall bis 25 Grad ganz im Norden war alles dabei. Wir hatten aber erheblich mehr heitere Tage mit Sonne als Regentage.
Nach Gesprächen mit einigen Norwegenkennern kann man wohl den Mai und Juni als i.d.R. regenärmste Monate hervorheben.
Insgesamt waren wir von/bis Ostwestfalen 5813 km in 97 Stunden reiner Fahrzeit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60km/h unterwegs. Du findest auf jeder Tagesetappe die jeweils zurück gelegten km und die reine Fahrtzeit.

Fähren im Helgeland

Im Helgeland sind die Fährüberfahrten ein wichtiger Bestandteil deiner Reiseplanung, und die Wartezeiten solltest du nicht unterschätzen. Insgesamt haben wir 13 Inlandsfähren genutzt, davon allein 10 im Helgeland. Hier sind einige wichtige Informationen, die dir helfen werden:

Fahrtzeiten und Abfahrtzeiten

  • Fahrzeiten: Eine Übersicht der Fahrzeiten der Fähren im Helgeland findest du hier.
  • Abfahrtszeiten: Es ist ratsam, die Abfahrtszeiten am Vortag zu überprüfen, da die Fähren in der Regel sehr pünktlich abfahren. Wenn du nur eine Minute zu spät bist, kann das eine lange Wartezeit auf die nächste Fähre bedeuten.
  • Koordinierung: Bei aufeinanderfolgenden Fähren sind die Abfahrtszeiten oft abgestimmt. Plane daher keine längeren Pausen ein, zumindest wenn du die nächste Fähre erwischen möchtest, um das Risiko zu vermeiden, wegen eines schönen Fotos lange auf die nächste Fähre warten zu müssen.

Anmeldung und Abrechnung

  • Online-Anmeldung: Wir haben uns im Voraus bei Ferrypay angemeldet. Dann wird das Kennzeichen deines Fahrzeugs am Kai durch einen Mitarbeiter gescannt, und die Abrechnung erfolgt automatisch.
  • Längenangaben: Bei zwei Fährfahrten wurde unser Wohnmobil, Günter, zunächst auf 6-8 Meter Länge eingestuft. Nach einer E-Mail an Ferrypay wurde dies jedoch sofort berichtigt. Die Mitarbeiter schätzen die Länge der Fahrzeuge nämlich nur.

Kostenübersicht

Hier findest du eine Übersicht der von uns genutzten Fähren sowie die jeweiligen Ticketpreise für unseren Kastenwagen (bis 6 Meter Länge):

  • Kosten für längere Wohnmobile: Wohnmobile von 6-8 Metern kosten in der Regel das Doppelte.
  • Kostenübersicht: Der Gesamtpreis für unsere Fährfahrten betrug 1153 NOK, davon allein 563 NOK für die Fähre zu den Lofoten. Viele Fähren im Helgeland sind übrigens kostenlos wie du in der Aufstellung sehen kannst!
  • Preisvergleich: Zum Abschluss sei gesagt, dass die meisten Fähren in Norwegen günstiger sind als ein Glas Bier.

Für die Straßenmaut hat uns epass24 für die gesamte Reise 986 NOK in Rechnung gestellt.

Und nun viel Spaß auf einer virtuellen Wohnmobiltour durch das wunderschöne Norwegen…

1. Teil Reisebericht: Schweden | Rondane NP | Helgeland

Die jeweils angegebene Zeit für die Tagesetappen sind reine Fahrtzeit!

1. Tag: Fahrt nach Travemünde – Nachtfahrt mit Fähre nach Trelleborg

Los ging unsere Wohnmobiltour am 6. Juni, als wir den Motor starteten und unser Zuhause auf Rädern zum Leben erwachte.
Vor der Einschiffung im Hafen von Travemünde machten wir noch einen Stopp in Lübeck, um die historische Altstadt und das Holstentor zu erkunden. Danach ging es an Bord der Fähre „Nils Holgersson“, die uns Richtung Schweden brachte. Die Überfahrt fühlte sich fast wie eine kleine Kreuzfahrt an. Im Restaurant haben wir gut gegessen, und in der Bar nette Gespräche geführt. Auf dem Außendeck konnten wir den Sonnenuntergang beobachten. Die Zweibett-Innenkabine war angenehm geräumig, und wir hatten eine erholsame Nacht.
Die Überfahrt inkl. WoMo und Innenkabine kostete am Black Friday 150 Euro (Tagfähre 75)

2. Tag: Trelleborg – Skärhäm / Insel Tjörn – Schweden | 378 km / 4 Std 20 Min

Nach unserer frühen Ankunft in Trelleborg suchten wir uns zuerst einen netten Parkplatz (GoogleMapsLink) direkt am Meer, um in Ruhe unser erstes Frühstück zu genießen. Danach ging es auf die 378 km lange Fahrt zur schwedischen Insel Tjörn. Auf dem Campingplatz Hav & Logi bei Skärhamn hatten wir bereits einen Stellplatz reserviert und entschieden uns für Platz 23 (Platz 24 wäre ideal gewesen, war aber leider belegt).

Skärhamn, ein gemütlicher Ort, liegt in fußläufiger Entfernung vom Campingplatz.
Wir parkten jedoch vor dem Check In direkt im Ort und machten einen entspannten Spaziergang am Hafen entlang. Der Ort fügt sich harmonisch in die beeindruckende Schärenlandschaft ein. Kleine Fischerboote und Yachten schaukeln sanft in der geschützten Bucht, während die roten Holzhäuser am Ufer einen schönen Kontrast zur rauen Umgebung bilden. Ein Spaziergang durch die Gassen von Skärhamn bietet dir eine charmante Atmosphäre, mit der frischen Meeresbrise, Möwenrufe und dem leichten Wind, der durch die Felsen zieht.

Vom Campingplatz aus lohnt sich auch die 20-minütige gekennzeichnete Wanderung zur Schärenküste – selbst bei leichtem Regen ein Erlebnis.

Die schwedische Schärenküste besteht aus einer faszinierenden Ansammlung von kleinen Inseln und Felsen, die sich entlang der Westküste erstrecken. Die rauen Felsen und das klare Wasser schaffen eine beeindruckende, wilde Kulisse, während die geschützten Buchten besonders an ruhigen Tagen für eine entspannte Atmosphäre sorgen.

Der Campingplatz, eingebettet zwischen Felsen, bietet für 495 SEK pro Nacht alle Annehmlichkeiten, die man benötigt. Neben Stellplätzen gibt es auch gemütliche Hütten und Appartements.

Von Tjörn aus waren es noch über 1000 km bis zu unserem Hauptziel: dem Helgeland

3. Tag: Insel Tjörn – Smögen – Fjällbacka – Norwegen | 295 km / 4 Std.

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise von Tjörn aus fort und folgten der abwechslungsreichen Straße 160 in Richtung Smögen. Die Strecke führte uns durch eine eindrucksvolle Landschaft, die uns mit ihrem Wechsel aus Meerblicken und sanften Hügeln begeisterte. Smögen, einer der bekanntesten und schönsten Orte an der Schärenküste, begrüßte uns leider mit grauen Wolken und Regen. Doch davon ließen wir uns nicht abschrecken. Mit Regenkleidung brachen wir zu einer Wanderung auf, um die Schärenküste, die hier besonders schön und ausgeprägt ist, zu erleben. Die teils rötlich schimmernden Felsen und das blaue Meer schufen eine einzigartige Kulisse, die selbst bei diesem Wetter ihren Reiz hatte. Smögen selbst, mit seinen bunten Häusern und dem berühmten Smögenbryggan mit kleinen Shops und netten Restaurants, ist auf jeden Fall einen Abstecher wert – ob bei Sonnenschein oder Regen.

Nach einigen Stunden in Smögen zog es uns weiter nach Fjällbacka. Leider erreichten wir den Ort im strömenden Regen und entschieden uns, nicht auszusteigen. Doch auch im Vorbeifahren spürten wir den Charme des kleinen Küstendorfs, das eingebettet zwischen steilen Felsen liegt. Sollte uns eine Reise irgendwann wieder hierherführen, werden wir uns Fjällbacka auf jeden Fall genauer ansehen.

Ursprünglich hatten wir geplant, noch eine Nacht in Schweden zu verbringen, aber der dunkle Himmel und der anhaltende Regen ließen uns anders entscheiden. So fuhren wir weiter, über die E6 und durch Svinesund und Halden, bis wir schließlich den Campingplatz Olberg in Norwegen erreichten, kurz vor Bastad an der idyllischen Straße 22. Der Platz ist absolut empfehlenswert und bietet für 300 NOK nicht nur Stellplätze, sondern auch gemütliche Hütten. Mit etwas Glück, so sagte uns der Campingplatzbesitzer, kann man hier abends sogar Elche beobachten. Leider haben wir keine Elche gesichtet aber allein die Aussicht darauf machte den Aufenthalt spannend.


4. Tag: Bastad – Lillehammer – Rondane NP | 283 km / 3 Std. 45 Min.

Unsere Reise führte uns nun über die abwechslungsreiche Straße 22 und weiter auf der E6 in die Olympiastadt Lillehammer. In der Nähe des Bahnhofs fanden wir einen guten Parkplatz, von wo aus wir die Stadt erkundeten. Es war Sonntag, und die Geschäfte hatten geschlossen, doch die charmante Innenstadt mit ihren Kopfsteinpflasterstraßen und den farbenfrohen Holzhäusern verströmte dennoch eine besondere Atmosphäre. Ein Highlight war der Besuch der beeindruckenden Sprungschanzen und des Olympiaparks wo es viele Wander- und Spazierwege entlang der Bäche und Flüsse gibt. Trotz des kühlen Wetters blieb es meist trocken, und nach einem ausgedehnten Spaziergang stärkten wir uns mit einem leckeren Mittagessen in der Innenstadt.

Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt auf der E6 und der landschaftlich beeindruckenden FV 27 fort, bis wir den Campingplatz Trabelia in Venabygd erreichten – das Tor zum Rondane Nationalpark. Der Campingplatz liegt idyllisch eingebettet in die unberührte Natur, umgeben von Bergen und weiten Tälern.

Am nächsten Tag wollten wir die Rondane Landschaftsroute erkunden, die durch die zerklüfteten, teils mystisch wirkenden Gebirgszüge des Nationalparks führt.
Auf Empfehlung des Platzbesitzers entschieden wir uns noch für eine Wanderung zum Gronnskarstjonnet, einem kleinen, stillen See. Der 4,5 Kilometer lange Weg, der sich durch eine tiefgrüne Landschaft und über moosbedeckte Felsen schlängelt, bot selbst bei zeitweisem Regen eine tolle Stimmung, und herrliche Aussichten.



5. Tag: Landschaftsroute Rondane – Oppdal – Alvundfjord | 240 km / 4 Std.

Unsere Fahrt führte uns durch den Rondane-Nationalpark, und es fühlte sich an, als hätten wir drei Jahreszeiten durchquert. Zu Beginn begrüßte uns der Frühling mit milden Temperaturen, dann fuhren wir durch regnerisches Herbstwetter, bis wir schließlich mitten im Winter landeten. Die Landschaftsroute durch Rondane war trotz der wechselnden Wetterbedingungen ein beeindruckendes Erlebnis. Unser erster Stopp war am Parkplatz Strumbu, bei 5 Grad und trockenem Wetter. Der Parkplatz liegt idyllisch an einem rauschenden Fluss, von dem aus mehrere Wanderwege starten. Da sich dunkle Wolken am Himmel abzeichneten, entschieden wir uns für einen kurzen Spaziergang über die Hängebrücke, die den Fluss überquert. Auch ohne Sonnenschein war die Umgebung beeindruckend.

Der Rondane-Nationalpark ist einer der ältesten Nationalparks Norwegens und bekannt für seine weiten, kargen Hochplateaus und schroffen Berggipfel. Die höchsten Berge ragen über 2000 Meter in die Höhe. Er ist ein Paradies für Wanderer mit vielen markierten Wegen, die durch atemberaubende Landschaften führen. Neben Wanderungen kannst du hier auch wilde Rentierherden beobachten. Besonders sehenswert sind die Täler und Flüsse, die den Park durchziehen, und im Winter bieten die verschneiten Wege ein fantastisches Erlebnis für Skilangläufer.

Wassertankdeckel Wohnmobil

Zurück am Wohnmobil setzte leichter Schneefall ein, und die Temperaturen sanken weiter. Je mehr Kilometer wir hinter uns ließen, desto weißer wurde die Straße, bis uns schließlich sogar Schneepflüge auf der E6 begegneten – am 10. Juni! Ein außergewöhnliches Erlebnis für diese Jahreszeit, aber zum Glück waren wir mit Allwetterreifen ausgestattet. Kurz vor Oppdal kehrte der Frühling zurück, als wir die grüne Landschaft erreichten und auf die E70 abbogen.

Die Fahrt führte uns durch wunderschöne Landschaften bis zum Campingplatz Fugelvågen am Alvundfjord. Dieser Fjord, eingerahmt von steilen Bergen, erstreckt sich wie ein stiller Spiegel, der die dramatischen Wolkenformationen reflektiert. Unser Stellplatz lag auf einer Landzunge mitten im Fjord, ein idyllischer Ort, der zu einem Abendspaziergang zu einem nahen Leuchtturm einlud.
Für 350 NOK bot der Platz alles, was man für eine entspannte Nacht in dieser atemberaubenden Kulisse braucht.



6. Tag: Auf geht’s Richtung Helgeland | 374 km / 6,5 Std

Zur Route durch das Helgeland habe ich auch ein Video erstellt>>>

Heute wollten wir das Helgeland erreichen und hatten über sechs Stunden reine Fahrzeit vor uns. Die Route versprach jedoch landschaftliche Abwechslung mit Bergen, Küsten und Fähren. Zuerst nahmen wir die FV 670 für ein kurzes Stück bis zum Rykkjem Ferry Terminal, wo uns die erste Fährüberfahrt nach Kvanne erwartete. Nach der Überfahrt ging es weiter auf den Straßen 670, 65 und 707 durch malerische Täler und entlang von Fjorden. Die nächste Fähre brachte uns von Flakk nach Rørvik. Ab dort folgten wir der 715 und 720, eine traumhafte Strecke, die sich malerisch am Fjord entlangschlängelt und einen ständigen Wechsel zwischen Bergen und Meer bietet.

Hinter Malm wechselten wir schließlich auf die FV 17, eine der schönsten Routen Norwegens und gleichzeitig der Startpunkt für das Abenteuer Helgelandskysten. Diese berühmte Landschaftsroute, die über 433 Kilometer verläuft, gilt als die längste der 18 Landschaftsrouten Norwegens. Offiziell beginnt sie erst in Holm, doch für uns war die Fahrt auf der FV 17 bereits ein Vorgeschmack auf die atemberaubenden Landschaften, die uns im Norden erwarten sollten.

Unsere heutige Etappe führte uns bis nach Namsos, wo wir auf einem ruhigen Campingplatz direkt an einem kleinen See für nur 250 NOK übernachteten. Nach der langen Fahrt genossen wir einen gemütlichen Abendspaziergang um den See, während das Wetter immer besser wurde. Die Vorhersage für Helgeland versprach sonnige Frühlingstage – perfekte Bedingungen für die bevorstehenden Abenteuer entlang der Küste.


7. Tag: Helgelandskysten – Insel Leka – Somna | 235 km / 4,5 Std.

So, nun sollte die Helgelandskysten Wohnmobiltour richtig starten. Übrigens gilt in Norwegen eigentlich überall: „Der Weg ist das Ziel.“ Auf der Helgelandskysten gilt das aber noch einmal doppelt – eine wunderschöne Aussicht nach der anderen!

Zuerst sind wir rund 2 Stunden und 145 km über die FV 17 und dann über die FV 771 zur Fähre nach Gutvik gefahren. Dort haben wir auf die Insel Leka übergesetzt.

Die Insel Leka in Norwegen ist zwar kein echter Geheimtipp mehr, aber sie ist ruhig, naturnah und ideal, um die Schönheit Norwegens abseits der ausgetretenen Pfade zu genießen! Sie eignet sich perfekt für eine entspannte Rundfahrt mit dem Auto. In nur 25 Kilometern lässt sich die Insel in kurzer Zeit umrunden, und dabei haben wir eine beeindruckende Landschaft entdeckt, die von rötlich-gelblichen Felsen geprägt ist. Diese besondere Färbung der Gesteine verleiht der Insel ihren ganz eigenen Charakter und macht sie zu einem geologischen Juwel. Die Landschaft erinnerte uns teilweise an das Monument Valley in Utah. Leka bietet tolle Wanderwege, atemberaubende Aussichten auf das Meer und eine einzigartige Küstenlandschaft.

Wir haben eine schöne Wanderung zum Lekmoya-Felsen unternommen, der einen herrlichen Panoramablick bietet. Der Felsen soll an einen Frauenkopf erinnern – naja, mit viel Phantasie! 😉


Nach rund 3 Stunden auf der schönen Insel Leka ging es mit der Fähre wieder zurück und wir fuhren wieder zur FV 17. Die herrliche Straße führte uns noch 65 km bis zum wunderschönen Stellplatz Bjornvika in der Nähe von Vik. Dazwischen noch die Fähre Holm – Vennesund.
Der Campingplatz war eigentlich voll und der nette Betreiber bot uns einen Stellplatz für 200 NOK ohne Strom an. Das war ein Glückstreffer! Wir standen ganz allein, direkt am Meer – einfach unbeschreiblich schön! Wir sind noch ein langes Stück an der herrlichen Küste entlang gelaufen und haben danach lecker gegrillt.


8. Tag: Helgelandskysten, Torgatten – Insel Heroy | 143 km / 3 Std.

Unser Tag begann mit einem Frühstück direkt an der Küste auf unserem Stellplatz, von wo aus wir uns aufmachten, um die Helgelandskysten entlang der FV 17 zu erkunden. Nach einer Stunde Fahrt, die uns schon durch atemberaubende Landschaften führte, erreichten wir das legendäre Torghatten. Dieses markante Bergmassiv mit seinem charakteristischen Loch, das wie ein riesiges Auge in den Felsen schaut, war unser Ziel. Der Aufstieg war ein kleines Abenteuer für sich; der Pfad schlängelte sich durch dichten Wald, der von den frischen Düften der Natur durchzogen war. Oben angekommen, wurden wir mit einer spektakulären Aussicht belohnt: Das tiefblaue Meer erstreckte sich bis zum Horizont und der Blick auf die umliegenden Berge und vorgelagerten Inseln hat uns sehr beeindruckt.


Nach dieser beeindruckenden Wanderung fuhren wir zurück zur Brønnøsund Brücke, die sich elegant über den Fjord spannt. Hier hielten wir kurz vor der Brücke an (GoogleMapsLink – Achtung Buswendeplatz) und liefen auf die Brücke, von dort oben ließen wir die herrliche Umgebung auf uns wirken.

Nach dieser Pause setzten wir unsere Reise fort und legten auf der Helgelandskysten FV 17 etwa 90 Kilometer zurück, wobei wir gleich vier Fähren nutzten, um zur Insel Herøy zu gelangen. Diese Insel ist ein eigentlich ein Atoll, ein Netzwerk aus kleinen Brücken, die die unzähligen Inseln miteinander verbinden. Jede Biegung der Straße offenbarte uns neue, pittoreske Ausblicke – schroffe Felsen, sanfte Wellen und farbenfrohe, malerische Häuschen.

Auf Herøy fanden wir schließlich einen herrlichen Stellplatz, der uns einen direkten Blick auf das majestätische Bergmassiv der Sieben Schwestern bot. Diese sieben beeindruckenden Gipfel, die wie Wächter über der Küste thronen, können auch erwandert werden. Dafür sollte man aber sehr erfahren sein und für alle Gipfel, die zwischen 910 und 1072 Meter hoch sind 10 – 15 Stunden einplanen.
Wir begnügten uns mit dem Panorama und genossen unseren herrlichen Stellplatz. Hier hat ein Wohnmobil Platz, etwas oberhalb können nochmal 3-4 WoMo’s stehen.

Dieser Tag war sehr erlebnisreich – von der majestätischen Natur des Torghatten über den atemberaubenden Ausblick von der Brønnøsund Brücke bis hin zu den zauberhaften Landschaften von Herøy und den Sieben Schwestern. Ein unvergesslicher Tag im Helgeland, der uns die Schönheit Norwegens in all ihren Facetten näherbrachte.


9. Tag: Wanderung Herøy – Insel Donna – Polarcamp | 198 km / 4,5 Std.

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück mit atemberaubendem Blick auf die Sieben Schwestern, verließen wir unseren Stellplatz und fuhren ein paar Kilometer weiter (Google Maps Link), um eine Wanderung zu unternehmen (Danke für den Tipp vom Nordlandblog).

Im Gegensatz zu den Beschreibungen dort fanden wir die Wanderung jedoch recht anspruchsvoll und würden sie nur bei trockenem Wetter empfehlen. Der Aufstieg war herausfordernd, aber die Mühe lohnte sich: Rund 100 Meter höher wurden wir mit einer unbeschreiblichen Aussicht auf die Küstenlandschaft und die kleinen Herøy-Inseln im Helgeland belohnt.

Entgegen der Angaben unten in der Komoot Beschreibung benötigten wir nicht 26 Minuten, sondern eher eine Stunde mehr. Wahrscheinlich waren wir beim Abstieg so vorsichtig, dass die Komoot-App unsere Bewegungen nicht als Aktivität registrierte! 😉 Der Weg war stellenweise schwer zu finden und erforderte gute Trittsicherheit. Wer sich unsicher fühlt, sollte den Gipfel besser über denselben Weg wieder verlassen.


Anschließend fuhren wir von Herøy zur Insel Dønna, und der Weg dorthin führte uns über zahlreiche malerische Brücken und Verbindungsdämme. Unsere erste Station war Skaga auf Dønna. Der Landstrich war zwar schön, jedoch nicht unbedingt ein Muss. Uns gefielen die Herøy-Region und der Süden von Dønna weitaus besser als die nördliche Hälfte der Insel.

Nach unserem Aufenthalt nahmen wir die Fähre von Bjørn nach Sandnessjøen und benötigten später noch zwei weitere Fähren. Auch auf dieser Etappe galt wieder das Motto: „Der Weg ist das Ziel.“ Die Fahrt bot uns ständig wechselnde, atemberaubende Ausblicke auf die Küstenlandschaft und die umliegenden Inseln. Unterwegs entdeckten wir dann tatsächlich unsere „ersten“ Elche in Norwegen 🙂

Kurz vor Jetvik fuhren wir schließlich zum empfehlenswerten Polarcamp, (275 NOK) wo wir die Gelegenheit hatten, die Mitternachtssonne zu genießen. Das Foto unten habe ich Punkt Mitternacht aufgenommen. Ein magischer Moment, der unseren Tag perfekt abrundete!


10. Tag: Überquerung Polarkreis – Helgelandskysten – Camping Reipa | 92 km / 1 Std 50 Min.

Heute war ein besonderer Tag. Mit der Fähre Jetvik- Kilboghamn überquerten wir erstmals den Polarkreis in Richtung Norden. Das ist mit rund einer Stunde auch die längste Fährüberfahrt im Helgeland.
Als wir die Markierung des Polarkreises an Land entdeckten war das schon ein besonderer Moment.

Auf der weiteren Etappe fuhren wir am Svartison Gletscher vorbei und bewunderten zahlreiche atemberaubende Fjorde. Zum ersten mal auf der Helgelandskysten Landschaftsroute mussten wir auch einige Tunnel durchfahren, die uns tief in die faszinierende Landschaft führten.

Heute entschieden wir uns, etwas früher einen Campingplatz anzusteuern, um die Sonne zu genießen. Außerdem hatten wir spontan die Idee, die Lofoten in unsere Tour einzubinden.
Wir würden dafür eventuell auf einige der geplanten Ziele im Süden verzichten müssen, aber wir waren so nah dran an den Lofoten und die Wettervorhersage für die Inselgruppe war hervorragend.
Um diese spannende Unternehmung zu realisieren, mussten wir uns jedoch noch entsprechend vorbereiten.

Bis nach Bodø waren es nur noch 110 Kilometer, von wo aus die Fähre nach Moskenes ablegt. Online konnten wir keinen Platz mehr auf der Fähre buchen, da 50 % der Plätze für spontane Anreisen freigehalten werden. Daher beschlossen wir, am nächsten Morgen früh loszufahren, um möglichst drei Stunden vor der Abfahrt in Bodø zu sein. So, hofften wir, hatten wir eine gute Chance, einen freien Platz zu ergattern.


11. Tag: Letzte Etappe auf dem Helgelandskysten bis Bodø | 110 km / 1,5 Std.

Der Wecker klingelte um 06:00 Uhr, und nach einem Kaffee machten wir uns auf den Weg nach Bodø. Auf dem letzten Teilstück der Landschaftsroute Helgelandskysten genossen wir die spektakuläre Morgensonne, während wir wieder an herrlichen Landschaften vorbeifuhren, auch wenn wir zahlreiche Tunnel durchqueren mussten. Dies war uns aber bewusst, sodass wir auf dieser Etappe nicht so häufig anhalten mussten.

Wir überquerten die Brücke über den Saltstraumen, den größten Gezeitenstrom der Welt, der für seine beeindruckenden Strömungen und Wirbel bekannt ist. Uns hat der Blick von der Brücke in die Strömung nicht wirklich umgehauen – vielleicht lag es an der frühen Tageszeit. Gegen 08:15 Uhr trafen wir am Fährhafen in Bodø ein und konnten uns überraschenderweise an vierter Stelle in die Warteschlange einreihen. Das war ein gutes Zeichen für einen Platz auf der Fähre.

Um die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre um 11:00 Uhr zu überbrücken, frühstückten wir entspannt und erkundeten den Kai.



Fazit zum Helgeland:

Helgeland ist eine Region voller beeindruckender und vielfältiger Landschaften, die sich deutlich vom Fjordland im Süden Norwegens unterscheiden. Die lange Anreise lohnt sich in jedem Fall, und wer möchte, kann die Lofoten gleich mit einplanen. Besonders die Strecke von Namsos bis zum Polarkreis hat uns tief beeindruckt. Die Wanderungen entlang der Route boten spektakuläre Aussichten, die man so nur selten auf der Welt findet. Helgeland ist ein absolutes Highlight für Naturliebhaber und ein (noch) Geheimtipp für alle, die Norwegens wilde Schönheit ohne Touristenmassen erleben wollen.

Zur Route durch das Helgeland habe ich auch ein Video erstellt>>>

Wenn du kein eigenes Wohnmobil besitzt, kannst du natürlich auch in Norwegen eines mieten
Zur Vermietung Wohnmobil Norwegen *

Wassertankdeckel Wohnmobil

Was uns auf den Lofoten erwartete und wie unsere Reise weiterging erfahrt ihr im 2. Teil >>>

Hast du auch schon Erfahrungen in der Region gesammelt oder vielleicht noch Fragen zu unserer Reise? Wir freuen uns über deine Kommentare, Tipps oder Fragen! Teile deine Erlebnisse am Ende der Seite mit uns – gemeinsam können wir die besten Reiseideen sammeln.

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